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Die Fett-Falle
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Gase aus dem Darm - stinkend oder nicht

Gase aus dem Darm, Flatulenz genannt, Blähung oder einfach Furz - sind ein schlechtes Zeichen.

Sie zeigen immer an, dass die Verdauung nicht richtig funktioniert, denn die Gase entstehen, wenn die Darmbakterien zu viel von der Nahrung verarbeiten, die eigentlich vom Darm aufgenommen sein müsste. Wenn ein Koch (der seine Gäste über längere Zeit betreut) Darmgeräusche hört, dann weis er dass die Kunden entweder zuviel gegessen haben oder das Essen nicht vertragen.

Lassen wir Darm und stilles Örtchen einmal nicht im Dunkeln sondern beschäftigen wir uns damit. Sie werden feststellen, dass das Thema gar nicht so "stinkig" sein muss.

Es gibt zwei Hauptgruppen von Darmgasen: die stinkenden aus Eiweis und die voluminöseren aus Zuckern.

Hülsenfrüchte sind bekannt dafür Darmgase zu erzeugen. Man schreibt dies langkettigen Zuckern zu, die in Hülsenfrüchten enthalten sind, die der Mensch nicht selbst zerlegen kann und die darum von Darmbakterien unter Gasentwicklung zerlegt werden. Wenn das aber über ein begrenzes Maß hinausgeht zeigt es an, dass die Verdauung nicht funktioniert. Es ist zuviel, oder schlecht zubereitet, nicht eingeweicht.

Wenns stinkt, dann ist es...

Zuviel Eiweiß

original 2000 Jahre alte Römische Toilettenanlage in Kempten kleine Thermen) das Holz ist Rekonstruktion - die Steine sind echt altStinkts? Natürlich stinks am Klo - das weis doch jeder. Das muss aber nicht sein.
Was da stinkt sind Substanzen mit so charmanten Namen wie Cadaverin und Putrescin. Das ist eigentlich Leichengift. Im Darm können dieselben Substanzen wie bei Verwesung wentstehen. Das passiert genau dann, wenn nicht aufgenommenes  Nahrungseiweis von Darmbakterien abgebaut wird. Also bei zuviel Eiweis in der Nahrung, das nicht vom Darm aufgenommen wurde. Wenn sich dann Bakterien darüber hermachen entsteht der ekelhafte Fäulnisgeruch. Und nebenbei sind diese Stoffe auch noch giftig. Menschen mit weniger Eiweiss-Überschuss in der Nahrung stinken tatsächlich weniger. Es geht aber auch noch besser - fast geruchlos. Und das war in der ganzen Antike so. Im Neolithikum, Kupfer- Bronce- Kelten-/Germanen- und Römerzeit stank es nicht.

Haben Sie schon mal eine römische Toilettenanlage gesehen? Im Bild rechts sehen Sie  eine echte 2000 Jahre alte römische Toilettenanlage (im APC Kempten) - das Holz ist Rekonstruktion - die Rinnen sind echt alt.  Die Leute saßen nahe beieinander auf der Latrine, als täte es nichts ausmachen. Und man hatte auch kein Toilettenpapier. Ein Rätsel für heutige Archäologen, die sich das nicht vorstellen können. Die Archäologen haben alle noch nie wie in der Antike gegessen, nämlich überwiegend Getreide. Nach 1-2 Wochen Getreideernährung passiert ein Wunder. Was hinten herauskommt, wird ein orangeroter, fast geruchloser Brei. So hatten es alle unsere Vorfahren seit dem Neolithikum. Im Neolithikum, Römerzeit und Mittelalter hat es gar nicht gestunken. Weil die Leute überwiegend Getreide aßen. Das "Rätsel" der Latrinen ist gelöst - es war gar kein Problem.

Natürlich kann man das heute auch erreichen. Reine Getreideernährung ist zwar kaum üblich, aber schon die Reduzierung des überflssigen Eiweis bringt eine deutliche Verbesserung. Wenns stinkt - dann war überflüssiges Eiweis im Essen. Überflüssig, weil es ja nicht aufgenommen wurde, sondern Bakterien zum Fraß dient.

Zuviel Zucker

Auch Pilze können unangenehme Mitbewohner sein - im Darm wie innerhalb des Körpers. Pilze (z.B. Candida Albicans) sind als Angreifer und Auslöser von Krankheiten gefürchtet. Sie sind aber meist gar keine Angreifer, sondern Helfer (Symbionten). Sie helfen überflüssigen Zucker (Kohlenhydrate) loszuwerden. Wie an anderer Stelle vermerkt (Kapitel Energie, Energie-2) brauchen wir zur Verwertung von Kohlenhydraten einige Vitamine (vor allem Thiamin, Vitamin B1) in einem riesigen, komplizierten Molekül PDH (pyruvate dehydrogenase). Fehlt es bzw. ist's zu wenig, bleibt nur die alkoholische Vergärung. Der Alkohol kann dann einfacher verwertet werden, ohne dass  PDH nötig wird (das gilt übrigens auch Fette/Öle). Die Vergärung besorgen Hefen - Pilze wie Candida Albicans. Die gefürchteten Pilze bewahren uns in Wahrheit vor Überzuckerung - wie jeder weis, kann über-Zucker tödlich sein. Ungenügend mit Vitamin B1 versorgte Menschen riechen oft nach Alkohol- auch ohne welchen zu konsumieren. Das ist ein deutliches Zeichen für rege Tätigkeit von Pilzen im Darm. Dieser Alkohol stellt dann die Energiequelle dar. Und er macht dieselben Probleme, wie wenn man ihn trinken würde. In der Leber und im Gehirn.

Wenn die Pilze zum Problem werden, dann haben wir zuviel Kohlenhydrate gegessen, oder/und zuwenig Vitamin B1 (und andere) zur Verfügung.

Und die Lösung?

Die Lösung wäre eigentlich einfach. Überwiegend ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkorn - wie die Römer, Kelten und Bandkeramiker. Diese wiederum ist aber nicht unproblematisch wie im Kapitel Antinährstoffe und Neollithische Ernährung beschrieben. Sie erfordert sorgfältige Behandlung der Nahrung vor allem durch Einweichen und vielleicht auch noch der Verzicht auf "moderne Arten".

Der Schlüssel besteht darin genügend Ballaststoffe zu essen. Sie dienen als Nahrung für die guten Darmbakterien und helfen den Darminhalt überhaupt weitertransportieren zu können.

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