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Neolithische-Ernährung

Das Neolithikum (Jungsteinzeit) bezeichnet die letzten etwa 8000 Jahre der Menschheitsgeschichte. Es ist gekennzeichnet durch die Einführung der Landwirtschaft, also der gezielten Produktion von Nahrungsmitteln - im Gegensatz zum Sammeln dessen, was in der Natur vorgefunden wurde.

Die älteste neolithische Kultur (bei uns die ÄLB, ältere Linearbandkeramik, seit etwa 5600 v Chr) konnte planmäßig Nahrungsmittel beschaffen durch den Anbau der folgenden 5 Pflanzen:

  • Gerste
  • "Weizen"  (Emmer bzw. Einkorn)
  • Linsen
  • Erbsen
  • Leinsamen

Ausserdem wurden bald Ziegen und Schafe als Haustiere gehalten, zunächst zur Gewinnung von Fleisch, Häuten und Knochen, etwas später auch zur Gewinnung von Milch.

Drei Faktoren begünstigten diese Kultur ausserordentlich:

  1. Getreide und Hülsenfrüchte ergeben zusammen eine Eiweißqualität, die sogar deutlich höher als die von Fleisch ist (106% im Vergleich zu 86%, wenn man Ei-Eiweiß mit 100% ansetzt). Zufällig enthalten Hülsenfrüchte genau die Aminosäure, die bei Getreiden etwas niedrig vorhanden ist, und umgekehrt.
  2. Hülsenfrüchte reichern den Boden mit Stickstoff an, einem wichtigen Dünger, was die Bodenfruchtbarkeit für Getreide erhält.
  3. Die Ölpflanzen Lein (und Mohn) liefern Öl mit ausreichendem omega-3 Anteil, der die Omega-6-Lastigkeit der der Getreide ausgleichen kann.

Voraussetzungen für das Entstehen der Neolithischen Getreide/Hülsenfrucht-Kultur

  1. Durch Auslese wurden aus einigen Wildpflanzen erst für den Anbau geeignete Arten geschaffen
  2. Durch geeignete Methoden der Zubereitung wurde es erst möglich diese "neuen" Nahrungsmittel in Mengen zu essen

Tradionelle neolithische Methoden der Zubereitung

Kochen (erhitzen) Entfernt einen Grossteil der Antinährstoffe aus Getreiden und Hülsenfrüchten.

Einweichen (gehen-lassen) Bewirkt schon vorher eine deutliche Abnahme der Antinährstoffe. Alle traditionellen Zubereitungen von Getreide oder Linsengerichten enthalten eine Einweich-Zeit. Z.B. Pizza-Teig wird am Tag vorher hergestellt und darf übernacht "gehen". Linsen werden über nacht eingeweicht. Einige Antinährstoffe, können nur durch Einweichen (nicht aber durch Kochen) entfernt werden (z.B. Phytin,Solanin).

Neolithische Ernährung heute

Neolithische Ernährung würde man heute als "bio" und "Vollkorn" beschreiben. Sie wäre wie folgt gekennzeichnet:

  • Der Hauptteil aller Nahrung kommt aus Getreiden und Hülsenfrüchten
  • Verzicht auf moderne Züchtungen mit erhöhtem Lektin-Gehalt
  • Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger (dadurch ein höherer Anteil an Spurenelementen wie Mangan, Selen u.v.m.)
  • konsequente Einhaltung der traditionellen Zubereitung, besonders Einweichen
  • Milchprodukte sind neolithisch besonders von Ziege und Schaf, sowie Sauermilchprodukte
  • ein relativ kleiner Anteil von Fleisch, das auch recht mager sein soll
  • Ergänzung der Grundnahrungsmittel durch Gemüse, vitaminreiche Kräuter, (Wild-)Früchte und Nüsse

Sie hat folgende Vorteile:

  • Optimale Verdauung durch die grossen Ballaststoffmengen. Erstaunlicherweise hört der ekelhafte Gestank des Stuhlgangs auf.
  • Optimale Versorgung mit Vitaminen Mineralien und Spurenelementen, besonders bei den B-Vitaminen.
  • Ideale Versorgung mit Eiweiss

Heute stehen uns viel mehr Pflanzen als Nahrungsgrundlage zur Verfügung als den allerersten Neolithikern. Schon in der ersten Jahrtausenden wurden z.B. Hirse, Roggen, Kohlpflanzen, viele Gemüsepflanzen dazugenommen. Ausserdem stehen uns ja jetzt die (unten erwähnten) Kulturpflanzen der anderen neolithischen Kulturen zur Verfügung (Kartoffeln etc...).

Was man bei neolithischer Ernährung vermeiden sollte Nicht-neolithisch sind:

  • Stark verarbeitete Lebensmittel (z.B. Auszugsmehl in größeren Mengen)
  • Zucker (als extremst denaturiertes Nahrungsmittel)
  • Zusatzstoffe wie "Geschmacksverstärker", fast alle Exxx
  • Süßstoff (er zerstört unser empfinden für Nahrungslieferanten und begünstigt Diabetes)
  • künstliche (oder naturidentische) Aromen (sie zerstören unseren Sinn für wertvolle Lebensmittel)
  • Konservierungsstoffe (was Bakterien umbringt, kann für uns nicht gut sein)
  • gentechnisch veränderte Organismen, auch durch Züchtung erzeugte Hochleistungssorten
  • Backwaren aus Auszugsmehlen, ohne angemessene Geh-Zeiten
  • Fleisch aus der Masthaltung (da übermäßig viel gesättigte Fette)
  • homogenisierte oder ultrahocherhitzte Milchprodukte
  • möglicherweise sogar moderne Kuhmilch (durch heutige "Hochleistungskühe")

Bedeutung der neolithischen Revolution für die Bevölkerung

Die steinzeitlichen Äcker hatten einen viel niedrigeren Ertrag als heutige. Trotzdem kann man leicht nachrechnen, dass die Neolithiker mit nur einem 1200-stel der Fläche auskommen als dieselbe Anzahl von Sammlern und Jägern. Erst dadurch war es möglich, dass z.B. die Bevölkerung von Baden/Würtenberg über 5000 steigen konnte (heute: 10 Millionen).

Andere neolithische Kulturen

Unabhängig von unserer Kultur entwickelten sich weltweit etwa 10 weitere neolilthische Kulturen. Sie unterscheiden sich durch jeweils andere Kulturpflanzen und Tiere. Unsere Vorläuferkultur (mit Weizen/Linsen) stammt aus dem "fruchtbaren Halbmond" (etwa im heutigen IRAK bis Libanon). Die Kulturpflanzen der anderen Neolithiker wurden mittlerweile natürlich auch in "unser" Repertoire aufgenommen. So z.B.

  • Reis
  • Kartoffeln
  • Süßkartoffeln
  • Sonnenblumen
  • Mais
  • Bohnen
  • Kürbis
  • Paprika
  • Tomaten
  • Bananen
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