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Die Fett-Falle
Informationen zu Ölen und Fetten im Essen
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Die EFA-Maschine, Arachidonsäure und die bösen Prostaglandine

Wie oben erwähnt: Eicosanoide werden aus den essentiellen (mehrfach ungesättigten) Fettsäuren hergestellt. Sie sind essentiell, weil sie der Körper nicht selbst herstellen kann, sie werden mit der Nahrung zugeführt. Es gibt genau zwei davon:

  1. Linolsäure (LA, 18:2 , omega-6) und
  2. Alfa-Linolensäure (LNA, 18:3 , omega-3)

Diese beiden sind häufig in der Natur zu finden. Linolsäure (LA) in den bekannten Quellen wie Sonnenblumenöl. Linolensäure seltener, vor allem in Leinöl, auch Walnussöl. Alle anderen mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann der Körper mit seinen Enzymen selbst daraus herstellen. So wie er auch die Eicosanoide daraus herstellt.
Wenn man versteht wie das geht, kann man sich leicht vorstellen wie und warum man mit dem Essen die Eicosanoidproduktion verändern kann. Gönnen Sie sich 5 Minuten um den Vorgang zu verstehen. Es könnte Ihr Leben verändern.

Zunächst möchte ich Ihnen die Arachidonsäure (AA) vorstellen. Aus ihr werden die ganzen "bösen" (Serie-2) Eicosanoide gemacht. Wenn man bedenkt was diese alles bewirken (Herzkrankheiten, Allergien) könnte man sie wahrlich als einen "Höllenstoff" bezeichnen. Das ganze Bestreben sollte also danach gehen, so wenig wie möglich davon im Körper zu haben. Ich bezeichne Sie kurz - wie in der englischen Literatur als AA (=Arachidonic Acid).

Im folgenden Bildchen sehen Sie, was ich als die EFA-Maschine bezeichne. Das ist die "Maschine" - also das Enzymsystem im Körper, das mit den EFAs (essentiellen Fetten) arbeitet.
LA, GLA, DGLA, AA, LNA und EPA sind die wichtigen mehrfach ungesättigten Fette.
d6d , elo(ngase) und d5d sind Enzyme, die diese verarbeiten (delta-6-desaturase, elongase, delta-5-desaturase)

                                   (Serie-1)                    (Serie-2)
z.B.Sonnenblumenöl "gute Eicosanoide" "böse Eicosanoide"
! ^ ^
! Nachtkerzenöl ! !
! ! ! !
v v ! <-- Aspirin blockiert-> !
! !
LA ----------> GLA -----------> DGLA ----------------------> AA (Arachidonsäure) =omega-6
d6d elo d5d
LNA ----------> 18:4w3 -----------> 20:4w3 ----------------------> EPA ----------> DHA =omega-3
^ ! !
! ! v
! ! Gehirnnahrung
! v
z.B. Leinöl "schwach gute Eicosanoide"
(Serie-3)


OA ----------> 18:2w9 -----------> 20:2w9 ----------------------> 20:3w9 ..... =omega-9
!
z.B.Olivenöl

Aus den Ursprungsölen LA und LNA (z.B. aus Sonnenblumenöl und Leinöl) werden mittels der Enzyme d6d, elo und d5d die langkettigen Fettsäuren und dann die Eicosanoide - gute und schlechte.

Wenn Sie einen Blick auf das Bild werfen fallen zunächst folgende Dinge auf:

  1. Beide Ursprungsöle LA und LNA werden von denselben Enzymen in die jeweils nächsthöhere Form überführt. Der Unterschied von der "guten" DGLA zu der tödlichen Arachidonsäure (AA) liegt nur in einem einzigen Konversionsschritt, dem durch das Enzym d5d.
    Der Körper hat also auch kein Regulativ zur Unterscheidung von LA und LNA. Beide werden ja von denselben Enzymen verarbeitet. Würde er die Produktion des einen (schlechten) drosseln, würden auch die guten mit verringert werden.
  2. Beide, die guten (Serie-1) und die schlechten (Serie-2) Eicosanoide werden aus Linolsäure (LA) gemacht.

Um zu weniger Arachidonsäure und damit weniger bösen Eicosanoiden zu kommen, stehen die folgenden (einfachen, diätetischen) Maßnahmen zur Verfügung:

  • Erhöhung der Zufuhr von LNA im Verhältnis zu LA. Wir wollen ja die Entstehung von AA durch d5d verringern. Durch mehr LNA entsteht auch mehr 20:4w3. Dieses besetzt einen Teil des d5d, das dadurch abgehalten wird, Arachidonsäure zu produzieren. Es ist sogar so, dass die omega-3 Öle (die aus LNA) sich viel stärker an d5d binden (4 mal so stark). Dadurch reicht eine kleinere Menge an LNA aus um die Entstehung von AA zu reduzieren.
    Die Erhöhung des Verhältnisses von LNA zu LA (damit von omega-3 zu omega-6) ist ein wesentlicher Schritt, der in mehreren Büchern beschrieben wird. Meiner Meinung nach liegt darin auch die Erklärung für das "French Paradox" - warum die Mittelmeerländer und Franzosen eine viel geringere Neigung zu Herz-Kreislaufkrankheiten haben.
    Mehr dazu im Kapitel Das Verhältnis von omega-3 zu omega-6 in der Nahrung
  • weniger Insulin im Blut. Insulin erhöht die Aktivität von d5d und damit die Produktion von Arachidonsäure. Insulin wird nach Mahlzeiten ausgeschüttet, besonders wenn sie viele Kohlenhydrate enthalten (Zucker oder Stärke). Meiner Meinung nach erklärt dies die auch viel stärkere Anfälligkeit von Diabetikern für Herz/Kreislaufkrankheiten - den die haben viel Insulin im Blut. Zunächst durch die Insulin-Resistenz (der Insulin-Pegel sinkt nicht mehr) dann durch hohe Insulin-Gaben.
    Mehr dazu im Kapitel Die Verringerung des Insulin-Pegels
  • Sesamin und Cucurmin.
    Es gibt zwei Stoffe in traditionellem Essen, die direkt die Aktivität von d5d hemmen. Nämlich Sesamin (enthalten in Sesam) und Cucurmin (enthalten in Kurkuma / Gelbwurz). Meiner Meinung nach ist dies ein Grund dafür, dass diese so stark Einzug in die Küchen der Länder gefunden haben, wo sie auch vorkommen.
  • Weniger Arachidonsäure essen.
    Arachidonsäure ist in einigen gebräuchlichen Nahrungsmitteln direkt enthalten. Vor allem in Ei-Gelb und in (rotem) Fleisch.
    Eine Tabelle der gefährlichsten Arachidonsäurehaltigen Nahrungsmittel im Kapitel Arachidonsäuregehalt von Nahrungsmitteln
  • Mehr EPA essen.
    EPA (Eicosapentanoic Acid) ist eine langkettige omega-3 Fettsäure, die im Körper aus LNA (Alfa-Linolensäure - Leinöl) gebildet wird. Sie ist in manchen Nahrungsmitteln direkt enthalten. In Fischölen und damit auch in fetten Fischen aus kalten Gewässern (Lachs, Makrele, Hering). EPA verringert die Freisetzung von Arachidonsäure aus bestimmten Speichern im Körper. Außerdem werden aus EPA die ebenfalls positiven Serie-3 Eicosanoide gebildet. Es gibt eine Vielzahl von Studien, die die positiven Auswirkungen von EPA bei Herz-Kreislaufkrankheiten beweisen.

Die Verwirklichung dieser Prinzipien ist relativ leicht möglich. Zum Abschluss der Abhandlung möchte ich im Kapitel Daumenregeln für eine gute Gesundheit durch gute Eicosanoide und Prostaglandine einige leicht zu realisierende Regeln für die Ernährung anführen.

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